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Produktinformation - Leinsamen

Unser fränkischer Leinsamen

Als Ergänzung unserer Ölsaaten versuchten wir 2010 erstmals Leinsamen anzubauen. Leider wird dies in Deutschland wenig oder fast gar nicht getätigt, so konnten wir uns schlecht informieren und mussten ausprobieren. Natürlich fingen die Probleme schon mit der Saatgutbeschaffung an, aber zum Glück bekamen wir noch Samen. Wir säten den Leinsamen im Mai aus, er wuchs schön und ließ auch fast kein Unkraut durch. Die Pflanzen wuchsen ca. 60-80 cm hoch. Im Juni blühte der Leinsamen enzianblau auf dem ganzen Feld - das war ein wunderschönes Bild. Leider verblüht er wieder schnell. Danach bildeten sich runde Hülsen, in denen sich nach und nach ca. 8-10 Samen zeigten. Ende August war es dann soweit - der Leinsamen war zum Ernten abgereift, das Feld war voll mit gefüllten Samenkugeln und es war auch trocken. Der Mähdrescher kam und wir gaben es nach dem fünften Versuch auf, denn die Fasern waren so fest, dass die Messer des Mähdreschers die Fasern nicht schneiden konnten. Sie wickelten sich immer wieder darum, wir konnten nicht ernten, die Entäuschung war groß. Natürlich wussten wir 2011 schon mehr über Leinsamen und versuchten erneut den Anbau. Es war sehr trocken und dementsprechend wuchs das Unkraut genauso schnell wie die Pflanze. Im August war es dann wieder soweit - wir organisierten einen Mähdrescher mit neuen Messern, die sehr scharf waren. Diesmal funktionierte es: Der Mähdrescher konnte ernten und wir hatten unseren Leinsamen. Natürlich war durch die Trockenheit auch viel Unkraut darunter und wenig Ertrag - aber zumindest hatten wir eine kleine Menge Leinsamen und viel dazugelernt.

Wir reinigten die Samen grob und trockneten sie mit dem Gebläse in unseren Trockensilos, so blieben die Leinsamen Rohkostqualität. Nachdem die Feuchtigkeitsmessung passte, kam die Feinreinigung. Diese ist natürlich bei Sondergetreide komplizierter als bei gängigen Getreidesorten. Aus unseren Leinsamen bieten wir folgende Produkte an, die wir auf unserem Hof selbst verarbeiten: Leinsamen, Leinsamen geschrotet, Leinöl. Unser Leinöl pressen wir alle 10 Tage frisch, ungefiltert und in kleinen Mengen. Das gepresste Öl bleibt ca. 3 Tage stehen, so setzen sich die Leinpartikel ab. Das Öl wird klar und wir können es in unsere dunklen Flaschen abfüllen. Natürlich achten wir auch darauf das Öl lichtgeschützt und sauerstoffarm zu pressen. Kaltgepresste Öle sollten nach Anbruch im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wir geben ab Pressdatum verschlossen ein MHD von 5 Monaten. Nach Anbruch sollte es innerhalb von 4-6 Wochen verbraucht werden.

Neu: Dinkel-Buchweizenbrotbackmischung, die unseren Leinsamen enthält.

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NÄHRWERTE - LEINSAMEN

Leinsamen - Das blaue Wunder
Leinsamen enthalten den höchsten Anteil Omega-3-Fett--säuren aller Ölsaaten. Im Mittelalter wird der Lein in allen Verzeichnissen zu Landwirtschaft und Medizin aufgelistet. Neben Hanf, Nessel und Wolle war Lein die einzige Textilfaser. Bekannt ist Lein, auch Flachs genannt, schon seit der Steinzeit. Zusammen mit Linse, Erbse, Gerste, Emmer und Einkorn wurde Lein bereits zu den Anfängen des Ackerbaus kultiviert. Im 18. Jahrhundert hatte Leinen einen Anteil von etwa 18 %, verglichen mit 78 % für Wolle. Wichtige Anbaugebiete waren Westeuropa, Deutschland und Russland. Durch das Aufkommen der billigeren und vor allem leichter zu verarbeitenden Baumwolle gingen die Anbauflächen noch im 19. Jahrhundert stark zurück. 1914 wurden in Deutschland nur noch 14.000 Hektar angebaut.

Die Pflanze:
Der Leinsamen wird Ende April / Anfang Mai ausgesät. Er blüht von Juni bis Anfang August. Die einjährige Pflanze hat einen aufrechten glatten Stängel von 20 bis 70 cm Höhe, der mit wechselständigen, schmalen, lanzettlichen Blättern dicht besetzt ist. Die Farbpalette der Blüten reicht von violett, blau, graublau über rosa bis weiß. Die Staubgefäße und der Griffel sind himmelblau. Die Frucht ist eine 6 bis 8 mm längliche, runde, kugelige Kapsel mit 8 bis 10 Samen. Dieser ist länglich bis rundoval, glatt, glänzend und hellgelb bis dunkelbraun. Er ist geruchlos und schmeckt mild ölig. Geerntet wird er mit dem Mähdrescher Ende August bis Anfang September. Der Flachs hat, wie auch der Hanf, starke Fasern - dies erschwert die Ernte für die Maschinen.

Leinsamen unterstützt die Verdauung
Lein ist sehr bekannt als Heilpflanze, z.B. bei Verstopfung. Die Samen bestehen zu ca. 24 % aus Ballaststoffen und führen durch ihren Ballaststoffgehalt zu einer Volumenzunahme im Darm. Sieregen durch diesen Dehnungsreflex die Darmperistaltik an und bewirken somit eine erleichterte und beschleunigte Stuhlentleerung. Des weiteren befinden sich ca. 3-19 % Schleimstoffe in der äußeren Schicht der Samenschalen, sie bilden sich im Darm und lassen den Darminhalt mit Hilfe von Wasser rutschen. Es ist sehr wichtig, bei der Einnahme von Leinsamen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten (auf ca. 1 Essl. Leinsamen 1 Glas Wasser). Infolge der abdeckenden Wirkung der Schleimstoffe besitzen sie ferner eine schleimhautschützende Wirkung. Bei Sodbrennen schützt der Leinsamenschleim die Magenschleimhaut gegen die aggressive Magensäure. (Ca. 1 Esslöffel Leinsamen mit 1/4 Liter Wasser aufkochen, anschließend quellen lassen, den Schleim absieben und auf mehrere Tage verteilt trinken.) Der Hauptbestandteil der wertvollen Samen sind essentielle Fettsäuren (Fette die der Körper nicht selbst bilden kann). Alleine schon der Anteil der Linolsäure (Omega-3 Fettsäure) ist der höchste unter allen Öllieferanten. Sie durchbluten die Arterien und senken den Blutdruck. Daneben enthalten die Samen ca. 15% Proteine, dazu kommen Wachse, Harze, Mineralien und Spuren von Blausäure-Glykosiden, durch die der Leinsamen ein wenig in Verruf geraten ist. Aber Untersuchungen haben ergeben, dass die Blausäure in Magen und Darm gar nicht frei wird und bei den empfohlenen geringen Mengen zur täglichen Einnahme auch nichts negatives anrichten kann. Leinsamen enthält fast hundertmal so viele Lignane wie Getreide. Insbesondere wird der schützende Effekt von Lignanen gegen Brustkrebs bei der Frau und Prostatakrebs und Prostatavergrößerung beim Mann, sowie die herausragende unterstützende Leistung bei den Behandlungen von Brust- und Prostatakrebs herausgestellt. Weiterhin sollen Lignane die Plaquebildung in den Blutgefäßen verhindern und den Cholesteringehalt des sogenannten „bösen Cholesterins“ reduzieren. Insbesondere bei Herzkranzgefäßerkrankungen von Frauen, die auf einem veränderten Hormonhaushalt in den Wechseljahren basieren, sollen Lignane einen sehr positiven Einfluss haben.

Verzehrempfehlung:
Wenn man von den wertvollen Ölen im Leinsamen profitieren möchte, ist es ratsam ihn gut zu kauen, zu schroten oder zu mahlen. Bitte nur Getreidemühlen mit einem Stahlmahlwerk verwenden, die Mahlsteine würden sonst verkleben! Am besten ist es natürlich, jeden Tag frisch zu mahlen oder zu schroten. Die Samen reagieren auf Sauerstoff - sie oxidieren und werden schnell bitter. Deshalb haben bereits geschrotete Leinsamen eine kurze Mindesthaltbarkeit – daher ist es natürlich wichtig, sie gut zu verschließen. Die Leinsamen kann man z.B. in Müsli, Joghurt oder Saft verrühren oder über Gerichte streuen. Auch im Quark, im Aufstrich oder über Obst und Gemüse schmecken die Leinsamen nussig gut. Man kann die Samen auch im Wasser einweichen und vorquellen lassen. Täglich empfohlen werden ca. 1-3 Esslöffel. Das Trinken sollte auf keinen Fall vergessen werden!

Leinsamenkeimling (Sprossen):
Die ungeschroteten Leinsamen ca. 18 Std. im Wasser einweichen, Körner abtropfen lassen und anschließend flach auf einen Teller drücken. Den Teller auf die Fensterbank stellen und mit einem Küchentuch (Zewa) abdecken. Das Tuch sollte immer wieder mit einem Sprüher befeuchtet werden. Nach ca. 2-3 Tagen hat man Keimlinge, die den Vitamingehalt noch vervielfältigen. Diese kann man z.B. im Salat oder auf dem Butterbrot genießen oder übers Essen streuen. Alternativ lassen sich Keimlinge mit einem Sprossenglas etc. herstellen.

Leinöl:
Leinöl enthält mehr als 90% ungesättigter Fettsäuren. In diesem Lebensmittelschatz befindet sich ein immens hoher Anteil von Omega-3 Fettsäuren (ca. 62%), das in so einer hohen Form in keinem anderen Speiseöl zu finden ist. Omega-3 Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle beim Cholesterin- Stoffwechsel. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Leider findet man diese nur in wenigen Lebensmitteln - Leinsamen sind neben Fisch, Hanf, Nüssen und kaltgepressten Ölen ein guter Spender. Auch einen Teil der Alpha-Linolensäure (Omega-6 Fettsäure) findet man im Leinöl. Diese findet man zwar häufiger in anderen Lebensmitteln als die Linolsäure (Omega-3), aber dennoch muss diese auch über die Nahrung zugeführt werden. Als Bestandteil von Heil- und Zugsalben hat Leinöl dank der Alpha-Linolensäure (Omega-3 Fettsäure) schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Leinöl dient auch unter anderem zum Einreiben der schmerzhaften Hämorrhoiden und auch zum Einreiben schrundiger Hände. Genießen Sie Leinöl im Salat, im Saft, mit Quark oder Joghurt, auf Kartoffeln oder im zarten Gemüse. Leinöl ist ein kaltgepresstes Öl - man kann es auch mit anderen wertvollen Ölen (Olivenöl, Rapsöl, Hanföl…) mischen. Allerdings sollte man unbedingt beachten, dass die Verwendung prinzipiell im kalten Bereich stattfinden soll. Zum Braten und Grillen wäre dieses Öl Verschwendung, weil beim starken Erhitzen die so wertvollen einzigartigen Fettsäuren verloren gehen. Dieses Speiseöl ist sehr wertvoll, aber auch sehr empfindlich. Es sollte nach dem Anbrechen im Kühlschrank gelagert werden. Leinöl schmeckt feinsaatig und nussig mit einer leichten Bitternote, die für Leinöl typisch ist. Schon 1 Esslöffel deckt den geschätzten Tagesbedarf an Alpha-Linolsäure!

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